Auf dem Weg ins Nationaltheater

Ich habe herausgefunden, dass ich verrückt bin. Oder die Sachen, die ich mache. Das ist ja eigentlich nichts Neues, aber es wird mir gerade so richtig bewusst. Ich hätte mich mit ein bisschen Training zufrieden geben können. Mein Problem sind meine Ideen, die mich einmal infizieren und dann nicht mehr loslassen. Nennen wir's einfach mal Stärke. In diesem Fall habe ich eine ugandische Balettshow im National Theater gesehen und gedacht: da müssen wir auch hin. Ideen haben es so an sich, dass sie im Kopf leichtfüssig entstehen, ihre Umsetzung aber ganz andere Energien erfordern. Besonders auf diesem Kontinent, in dem viele gute Ideen auf ihre Umsetzung warten. Ich bin die letzte Woche wie ein Workaholic jeden Tag vor unserem Training zum Theater gerannt und wurde ein ums andere mal von den zuständigen Managern und Direktoren versetzt. Gestern bin ich einen entschiedenen Schritt weitergekommen. Die Saalmiete beträgt pro Abend 1770000 Ugandische Schilling. Das sind grob 500€, Geld, dass der Zirkus offensichtlich nicht hat. Das Treffen gestern hat sich über eine Stunde hingezogen und ging hauptsächlich darum, die Herrschaften zu überzeugen, dass wir es wert sind unterstützt zu werden. Ich habe in dramatischer Erzählmanier von unserer Situation berichtet und letztendlich die Hälfte des ursprünglichen Preises herausgeschlagen. Der Vertrag ist unterzeichnet und ich habe den Vorschuss bezahlt. Jetzt geht es auf Sponsorenschnitzeljagd.


Ich sehe in der Show die einzige Chance den Zirkus am Leben zu erhalten, ihn einem neuen Publikum vertraut zu machen (sie sind bis jetzt nur vor Kindern aufgetreten) und die finanzielle Situation vielleicht ein bisschen aufzubessern. 


Ich wohne jetzt schon eine Woche in meinem neongrünen Zimmer. Das Beste an der Wohnung ist der Balkon mit Seeblick, der immer ein frisches Lüftchen parat hat. Dann ist da noch eine Küche, mit Backofen und Entsafter. Ich bin in der ugandischen Mittelschicht angekommen. Anstrengend an der Mittelschicht ist der Fernseher, der, wenn Flavia Zuhause ist, oft auf afrikanischer Lautstärke läuft. Sind die eigentlich gar nicht lärmempfindlich?  

Der Balkonblick..

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Kommentare: 3
  • #1

    Laura (Dienstag, 08 März 2016 12:58)

    Hi Fred dass du immer verrückte Ideen hast ist ja nichts neues :D Aber was ich so faszinierend an dir finde ist, dass diese Ideen immer umsetzt egal wie viel Aufwand es ist! Mach weiter so und lass dich nicht unterkriegen. Liebe grüße aus dem Allgäu

  • #2

    Till (Mittwoch, 09 März 2016 09:41)

    Yeah! Alles Gute dir und euch! Ich freue mich über jede weitere Nachricht von dir. Gruß aus Istanbul

  • #3

    Severin (Freitag, 18 März 2016 19:56)

    Sieht super aus !! gruß severin :)

FOTOGRAFIE  ALS  LEIDENSCHAFT

"FOTOGRAFIE   KANN  EINMAL  EIN  LAUTER SCHREI  SEIN  UND  DANN  WIEDER  EINE UNGLAUBLICHE  RUHE  AUSSTRAHLEN !"  VIOLA

 

 HÄTTE  ICH  NICHT  BESSER  SAGEN  KÖNNEN...

 

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